Wie ich Farbberaterin wurde – Heute geht es um die Farbe BLAU
Oft werde ich gefragt, wie ich eigentlich dazu kam, Farbberaterin zu werden. Farben haben mich schon immer fasziniert, besonders die Geschichten, die sie erzählen. Heute möchte ich mit euch über eine der beliebtesten Farben sprechen: Blau.
Blau – Die Farbe der Sehnsucht und Ruhe
Blau ist zweifellos die beliebteste Farbe weltweit. Sie ist eine Farbe, die fast jeder liebt und mit positiven Assoziationen verbindet. Sie symbolisiert das Meer, die Weite und vor allem die Ruhe. Blau strahlt eine gewisse Gelassenheit aus und lädt uns ein, innezuhalten und die unendliche Weite des Himmels zu betrachten.
Blaue Redewendungen und ihre Bedeutung
Blau begegnet uns nicht nur als Farbe, sondern auch in zahlreichen Redewendungen, die wir im Alltag oft unbewusst verwenden. Vielleicht ist es euch schon einmal aufgefallen: Begriffe wie „das blaue Wunder“, „edle Blaublüter“, „der blaue Montag“, „blau sein“, „blau machen“, „blue jeans“ oder „Blues Musik“ haben alle etwas mit der Farbe Blau zu tun. Doch was steckt wirklich hinter diesen Ausdrücken?
- Die „Fahrt ins Blaue“ und das „blaue Wunder“ beziehen sich auf den Himmel – ein Symbol für Unendlichkeit, Ferne und Sehnsucht. Im christlichen Glauben wird der Himmel oft als Wohnsitz Gottes gesehen. Kein Wunder also, dass wir bei einem Wunder den Himmel anrufen, um Hilfe zu bitten!
- Blaublüter: Wenn sich ein König in den Finger piekst, strömt zwar kein blauer Blut aus, aber der Ausdruck geht auf eine historische Praxis zurück. Die Oberschicht im Mittelalter wollte sich durch ihre Blässe von der arbeitenden Bevölkerung unterscheiden, die durch die Sonne braun wurde. Die blauen Adern auf der blassen Haut waren ein Zeichen für den hohen gesellschaftlichen Status.
Das „Blau machen“ – Eine historische Redewendung
Auch die Redewendungen „blau sein“ und „blau machen“ stammen aus der Geschichte des Blaufärbens. Im Mittelalter war das Herstellen der Farbe Blau teuer und aufwändig. Um die Farbe zu gewinnen, verwendeten die Färber Waid, das in Kombination mit Urin, Sonne und heißem Klima verarbeitet wurde. Ein interessanter Mix, der die Farbe intensivierte! Die Arbeiter, die das Färben vornahmen, waren jedoch nicht immer bei der Sache: Nachdem sie den Waid mit Urin und Bier behandelt hatten, ließen sie die Farbe in der Sonne trocknen – und nutzten die Zeit, um ihren Rausch auszuschlafen. So entstand das heute bekannte „Blau machen“, das durchaus legitim war.
Die Jeans und das „Blau“ der Arbeitergesellschaft
Blue Jeans – die bequeme und robuste Hose, die mittlerweile jeder von uns besitzt – hat ebenfalls ihre Wurzeln in der Arbeiterklasse. Im Gegensatz zum Mittelalter wurden Blue Jeans jedoch erst um 1900 in San Francisco von Levi Strauss, einem deutschen Einwanderer, erfunden. Der Name „Blue Jeans“ leitet sich natürlich von der Blaufärberei ab, die ursprünglich zur Herstellung des robusten Materials genutzt wurde.
Der Blues – Melancholie und Sehnsucht
Der Begriff „Blues“ kommt aus dem Englischen und bezeichnet eine Musikrichtung, die eng mit der Farbe Blau und ihren emotionalen Assoziationen verknüpft ist. Wer von „having the blues“ spricht, meint, sich traurig, melancholisch oder von Sehnsucht erfüllt zu fühlen. Und genau diese Sehnsucht, diese innere Weite, ist es, die Blau in all seinen Formen und Bedeutungen immer wieder symbolisiert.
Fazit: Blau – Mehr als nur eine Farbe
Blau ist weit mehr als nur eine Farbe. Sie ist ein Symbol für Ruhe, Weite, Sehnsucht und Melancholie, und sie prägt unsere Sprache und Kultur auf tiefgreifende Weise. Vom „blauen Wunder“ bis zu den „Blues“ ist Blau in vielen Facetten präsent – und es ist faszinierend zu sehen, wie diese Farbe uns in so vielen Bereichen unseres Lebens begleitet.
Ich hoffe, dieser kleine Einblick in die Welt der Farbe Blau hat euch gefallen. Wenn ihr mehr über die Kraft der Farben erfahren wollt, stöbert doch gerne weiter auf meinem saw. Blog. Bis zum nächsten Farbbeitrag!
Eure Frau saw.