
Ich beginne diesen Blogbeitrag mit einem witzigen und interessanten Artikel, den ich neulich gelesen habe.
Über die Bedenken einer Mit- 30erin, die hin und hergerissen ist, zwischen Alltag und Eitelkeit und ganz offen noch nicht bereit ist, sich dem Alter und seinen damit verbundenen Anzeichen zu stellen, sich anderseits aber auch die Frage stellt, warum eigentlich nicht…
Vielen von uns spricht sie damit aus der Seele und thematisiert einen wichtigen Punkt, mit dem mich auch oft Kundinnen in meinen Beratungen konfrontieren.
“Welche Haarfarbe passt denn nun nach der Farbberatung zu mir?
Muss ich jetzt durch meine Farbberatung auch zurück zum Ur- Haar, wo ich doch so eine schlechte Erinnerung an meine natürliche Haarfarbe habe, die mittlerweile auch mehr Grau als alles andere ist oder darf ich jetzt trotzdem noch Färben?
Prinzipiell für die Auslebung seiner Farben gilt:
Nichts ist schöner und harmonischer als die ursprüngliche Pigmentierung.
Wenn man seine Farben trägt, kommt man ja gar nicht mehr in den Konflikt mit “Haarfarbe zu langweilig”. Alles fügt sich im richtigen Verhältnis. Auch bei grauem Haar.
Dennoch:
Natürliches Ergrauen ist eine Typsachen.
Ich kenne Frauen, die mit Mitte 30- Anfang 40 ihr natürliches, graumeliertes Haar mit solch einer Würde tragen, als kämen sie frisch vom Friseur, ohne dabei auch nur im geringsten altbacken oder gealtert zu wirken.
Bei Sommertypen ist dies zum Beispiel besonders zu beobachten.
Dann gibt es Frauen mit Mitte 50, die es überhaupt noch nicht einsehen graues oder sogar weißes Haar zu zeigen. Sie fühlen sich noch nicht nach „alt“, also warum dann auf dem Kopf damit “herumlaufen”. Recht haben sie! Denn jeder Mensch und jeder Farbtyp ist anders. Beide Entscheidungen sind wunderbar vertretbar.
Der optimale und der optische Rahmen
In der Farbberatung differenziert man prinzipiell zwischen dem optischen Rahmen und dem optimalen Rahmen.
Der optische Rahmen ist eine Rezeptur aus unserer Vorstellung, wie wir uns gerne geben wollen. Oft sind diese äußerlichen Veränderungen Ausdruck unseres seelischen Gemütszustand. Allgemein haben wir im Sommer, zum Beispiel, immer mehr Lust auf hellere Haare, Strähnchen und Farben, als im Herbst und Winter. Auch modische Tendenzen spielen hier eine große Rolle.
Tragen wir einen schwarzen Pulli, haben wir das Gefühl mehr Lebendigkeit in unserem Naturhaar zu brauchen. Gerade Aschblonde- Frauen fühlen sich hier wahrscheinlich sehr angesprochen. Wie viele schimpfen ständig auf ihr “Straßenköterblond”. Derweil haben sie nur eine falsche Erinnerung daran! Beziehungsweise, wissen es, bis zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht besser! Denn war hier passiert ist, dass zwei Farbtypen, oder sogar mehrere, miteinander kollidieren.
Der optimale Rahmen ist eine Zusammensetzung aus unserer Pigmentierung. Aus der Nuancenreichhaltigkeit, die uns schmeichelt. Die alles harmonisch abrundet. Unseren Hautunterton, unsere Augenfarbe, unser Augen-, Zahnweiß und auch unsere Haarfarbe.
Tragen wir dazu die Farben, die uns besonders gut zum Gesicht stehen, ist es völlig nebensächlich, ob wir bereits ergraut sind oder nicht. Auch dies ist ein Teil unserer ureigenen Pigmentierung.
So wie wir im Sommer erbräunen, im Winter erblassen und eben auch im Alter ergrauen, hängt ganz von unserem Farbtypen ab. Wissen wir ihn und tragen wir ihn, fügt sich alles im richtigen Maße zusammen. Dann wirken wir im Winter nicht mehr blass oder auf dem Kopf so Grau. Es wird alles eins. Nichts sticht mehr mehr hervor als das andere.
In der Farbberatung
kann man auch gut beobachten, wie die richtige Grau- Nuance im Farbtuch schmeichelnd zum grauen Haar wirkt. Weder langweilig, noch alt sondern vielmehr weiblich und elegant. Und warum? Weil der umgelegte Grauton, die Nuance ist, die auch zur Farbfamilie der Person gehört, die gerade in den Analysespiegel blickt.
Um aber also nochmal auf die Frage zurück zu kommen ob man denn nun sein Haar färben dürfte, trotz Farbanalyse.
Ja. Darf man. Selbstverständlich! Wichtig ist, dass du einen guten Friseur an deiner Seite hast, der es versteht, die passende Kopffarbe, abgestimmt auf die Intensität deines Farbtypens, im richtigen Verhältnis zu mischen.
Gut zu wissen:
Der Farbpass, dem jedem nach der Beratung ausgehändigt wird, erhält neben den 34 Farben zusätzliche Informationen hinsichtlich Accessoires, Brillenfarbwahl und eben auch zur ideale Haarfarben. Unabhängig ob gefärbt oder Naturton. Daran kannst du dich auch immer orientieren.
Herzliche Grüße,
Deine Frau saw.